Zum Hauptinhalt springen

RSB-Delegiertenversammlung: Präsident Willi Palm wiedergewählt

Premiere beim Rheinischen Schützenbund: Aufgrund steigender Infektionszahlen und einer weiterhin mehr als angespannten Lage bezüglich der Corona-Pandemie fand die diesjährige RSB-Delegiertenversammlung am 21. November 2021 erstmals virtuell und digital statt.

Hierfür fand sich das Präsidium in den Räumlichkeiten des RheinEnergieSTADIONs in Köln ein und ließ die insgesamt 108 teilnehmenden Delegierten (30 aus dem Gebiet Nord, 18 aus Mitte, 14 aus dem Süden, 27 Präsidium/Gesamtvorstand, 15 Kreisvorsitzende und 4 Ehrenmitglieder) über „Microsoft Teams“ in eine Videokonferenz einwählen.

Nach einer Einweisung zur Technik und Organisation durch RSB-Geschäftsführer Uwe Pakendorf in die Videokonferenz-Software sowie das Abstimmungs-Tool „VotesUp“, begrüßte Präsident Willi Palm die zugeschalteten Delegierten und bat um Verständnis, sollten zu Beginn noch technische Schwierigkeiten auftreten – schließlich führe man die Delegiertenversammlung erstmalig digital durch. Mit der Benennung von Werner Jungblut als Protokollführer konnte Versammlungsleiter Achim Veelmann kurz darauf den nächsten Punkt auf der Tagesordnung abhaken. Es folgten diverse Abstimmungen über eingegangene Dringlichkeitsanträge sowie die Genehmigung des Protokolls der letzten Delegiertenversammlung vom 24. November 2019.

Präsident Willi Palm ruft zum Mitmachen auf

In seinem anschließend vorgetragenen Bericht ließ Willi Palm die vergangenen schwierigen Monate Revue passieren und startete mit einem Impfaufruf an die Öffentlichkeit. „Wir alle hoffen auf ein Ende der Corona-Pandemie im Jahr 2022, damit wir Sport und Tradition wieder aufleben lassen können“ so der RSB-Präsident, der aber auch betonte: „Eine Glaskugel für die Zukunft haben wir nicht. Corona wird vorerst unser Begleiter bleiben.“ Umso wichtiger sei die Bereitschaft zur Impfung. Pandemiebedingt ließe sich auch trotz der vom RSB durchgeführten Aktion „Faire Mitgliedschaft“ ein Mitgliederschwund sowie ein geringerer Zuwachs im Jugendbereich erkennen.

Willi Palm bedankte sich für die „überwältigende Anteilnahme“ gegenüber der von der Flutkatastrophe betroffenen Vereine. In den kommenden Tagen werde man sich um die Auszahlung der eingegangenen Spenden über die Aktion „Schützen helfen Schützen“ kümmern.

Besonderes Augenmerk richtete der RSB-Präsident auf das Thema Waffenrecht und Bleiverbot. Insbesondere das aktuelle Waffenrecht sei der neuen Regierung ein Dorn im Auge – dies müsse somit weiterhin große Beachtung finden. Ferner sei er für das kommende Jahr 2022 in Sorge zu den Überlegungen der EU: „Wenn das Schießen mit Blei verboten wird, steht der Schießsport von jetzt auf gleich auf null“, machte Willi Palm den Ernst der Lage klar und schickte eine wichtige Nachricht hinterher: „Ich werde nicht still bleiben!“ In diesem Zusammenhang forderte der RSB-Präsident die zugeschalteten Delegierten zur Unterstützung auf, gemeinsam die Interessen der Sportschützinnen und -schützen nach außen zu vertreten – auch nach Berlin zu Demonstrationen - falls nötig.

Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie und die steigende Inflationsrate machte Willi Palm zum Abschluss seines Berichts auf den derzeit eingeschlagenen Sparkurs des Rheinischen Schützenbundes aufmerksam – wie zum Beispiel anhand der Reduzierung von Reisekosten. Auch die von ihm im Jahr 2014 eingeleitete Modernisierung des Verbandes soll in Zukunft fortgesetzt werden.

Haushalt und Beitragsreform

Nach den Berichten der Präsidiumsmitglieder präsentierte Geschäftsführer Uwe Pakendorf den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Delegiertenversammlung unter dem Tagesordnungspunkt 6 die Zahlen zum Haushalt des Rheinischen Schützenbundes. Demnach habe die Corona-Pandemie den Verband in den Jahren 2020 und 2021 hart getroffen. Einnahmequellen wie Meisterschaften und Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb sind in den Corona-Jahren weggebrochen und haben die Einnahme-Seite deutlich reduziert. So werden seit 2019 die Rücklagen verwendet, um Verluste in den laufenden Haushalten auszugleichen.

Einziger Ausweg aus der Situation sei eine grundlegende Beitragsreform, die während der Delegiertenversammlung nach der Genehmigung des Haushalts 2021 und 2022 behandelt wurde. Die Sprecherin der Beitragskommission, Sabine Ley, legte den Delegierten noch einmal die Ergebnisse der Arbeit der vergangenen Monate vor (hierüber wurde in den RSB-Medien zuvor bereits anhand von Vereins-Informationen über die Beitragsreform berichtet) und ließ anschließend zunächst über die Erhöhung des Sockelbeitrages von 115 Euro auf 150 Euro abstimmen.

Mit 73 von insgesamt 94 abgegebenen Stimmen stimmte die Delegiertenversammlung unter der Aufsicht und Beobachtung des Wahlausschusses dieser Erhöhung bei 18 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen zu. Im zweiten Schritt stimmten die Delegierten mit 71 von 96 abgegebenen Stimmen bei 21 Nein-Stimmen und 4 Enthaltungen für die Erhöhung des Mitgliedsbeitrages pro Vereinsmitglied in folgende drei Stufen:

  • 1. Stufe ab 01.01.2022:
    • Altersgruppe 0-17:        1,36 Euro auf 2,00 Euro
    • Altersgruppe 18-20:      3,61 Euro auf 4,00 Euro
    • Altersgruppe 21ff:         4,36 Euro auf 5,50 Euro
  • 2. Stufe ab 01.01.2023:
    • Altersgruppe 21ff:         5,50 Euro auf 6,00 Euro
  • 3. Stufe ab 01.01.2024:
    • Altersgruppe 21ff.         6,00 Euro auf 6,50 Euro

RSB-Präsident Willi Palm wiedergewählt

Nach weiteren Abstimmungen bezüglich neuer Satzungsänderungen, wie etwa der Umbenennung der Delegiertenversammlung in „Mitgliederversammlung“ sowie der Entlastung für die Geschäftsjahre 2019 und 2020, standen die Neuwahlen als letzter großer Tagesordnungspunkt auf dem Programm.

Weil die von der Delegiertenversammlung am 24. November 2019 verabschiedete neue Satzung noch nicht ins Vereinsregister eingetragen werden konnte, fanden diese Wahlen zweigeteilt statt. Zum einen nach der aktuell gültigen Fassung der Satzung des RSB vom 19.04.2015 und im Anschluss vorbehaltlich nach der Neufassung vom 24.11.2019. Die Ergebnisse sind unter diesem Bericht im Einzelnen aufgeführt.

So wurde RSB-Präsident Willi Palm in beiden Abstimmungen für weitere vier Jahre bis 2025 in seinem Amt bestätigt. Wiedergewählt wurde auch Manuela Göbel als Vizepräsidentin Süd – allerdings mit einer Besonderheit: Aufgrund der im Gebiet Süd wegen der Corona-Pandemie abgesagten Gebiets-Delegiertenversammlung, hatte die RSB-Delegiertenversammlung im Vorfeld der Neuwahlen beschlossen, die Wahl des/der Vizepräsidenten/in Gebiet Süd zeitlich bis zur Neuwahl des Gebietsvorstandes zu begrenzen – jedoch maximal bis zum Auslaufen der Sonderregelungen des § 5 Absatz 1 Gesetz zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht.

Auf der Gebiets-Delegiertenversammlung hätte der RSB-Delegiertenversammlung ein Vorschlag unterbreitet werden müssen. Der Gebiets-Vorstand bleibt jedoch vorübergehend bis zu einer neu zu terminierenden Neuwahl im Amt. Das Amt der Gebietsvorsitzenden und Vizepräsidentin wurde folglich bis zu dieser Neuwahl begrenzt, um die Handlungsfähigkeit des Gebietsvorstandes bis zu diesem Zeitpunkt zu erhalten.

Zum Schatzmeister des Rheinischen Schützenbundes wurde Egon Beckmann von den Delegierten gewählt, Hildegard Mehlkopf übernimmt darüber hinaus das Amt der Landesdamenleiterin beziehungsweise Landesgleichstellungsbeauftragten. Die Delegierten stimmten für Eckhard Wilms als neuen Vizepräsidenten für Tradition und Brauchtum. Wilms folgt damit auf den ausscheidenden Gustav Hensel, dem das Präsidium für seine herausragende Arbeit in den vergangenen Jahren ausdrücklich dankte.

Terminankündigungen zu offiziellen Veranstaltungen des RSB

Zum Abschluss dieser ersten digitalen Delegiertenversammlung der Verbandsgeschichte bedankte sich Präsident Willi Palm für das entgegengebrachte Vertrauen und wies auf die kommenden Großereignisse des Rheinischen Schützenbundes hin. Im Kalender anstreichen sollen sich demnach alle das Wochenende vom 23. bis 25. September 2022, wenn der Verband in Düsseldorf sein 150-jähriges Jubiläum feiert. Die Mitgliederversammlung soll auch im kommenden Jahr wie gewohnt am Totensonntag, den 20. November 2022, stattfinden. Für das Jahr 2024 ist erneut ein Rheinischer Schützentag geplant – hier wird noch ein Ausrichter gesucht. Interessenten dürfen sich gerne beim RSB-Präsidium melden.

Im Namen des Präsidiums des Rheinischen Schützenbundes schloss Präsident Palm mit einem Dank an alle Beteiligten für eine am Ende reibungslose Premiere der digitalen Delegiertenversammlung.

Fotos: Daniel Höfelmanns

Neuwahlen (nach der aktuell gültigen Fassung der Satzung des RSB vom 19.04.2015)

AmtNameAbgegebene StimmenJaNeinEnthaltungen
Präsident/inWilli Palm9165197
Vizepräsident/in SüdManuela Göbel9066195
Schatzmeister/inEgon Beckmann918623
Landesdamenleiter/inHildegard Mehlkopf918560
Rechnungsprüfer/inSonja Schlabbers908901
Rechnungsprüfer/inWerner Seifert918713

Neuwahlen (vorbehaltlich nach der Neufassung der Satzung des RSB vom 24.11.2019)

AmtNameAbgegebene StimmenJaNeinEnthaltungen
Präsident/inWilli Palm9166187
Vizepräsident/in SüdManuela Göbel9167204
Vizepräsident/in Tradition und BrauchtumEckhard Wilms917678
Schatzmeister/inEgon Beckmann918623
Landesgleichstellungsbeauftragte/rHildegard Mehlkopf918443
Rechnungsprüfer/inAndrea Auer908532
Rechnungsprüfer/inSonja Schlabbers908712
Rechnungsprüfer/inWerner Seifert898423

Haben Sie Feedback für uns?

Ihr Kommentar wird verbandsintern an die zuständige Person/Gruppe weitergeleitet und nicht auf der RSB-Webseite veröffentlicht.